Bevor ich in diesem Blog meine eigenen Gedanken zum Tanzen bringe, sollen hier zunächst einige Zitate von Gerhard Tulodziecki und Bardo Herzig den Absprungpunkt markieren, von dem aus ich mich bemühen werde, praxistaugliche Aspekte in die inzwischen weit ausufernde Diskussion um mediengestützte Formen des Lernens einzubringen.
Formen der Erfahrung (nach Tulodziecki/Herzog)
- reale Form, diese ist z.B. beim Handeln oder bei Beobachtungen in der Wirklichkeit, bei der personalen Begegnung mit Menschen oder beim realen Umgang mit Sachen gegeben,
- modellhafte Form, diese liegt z.B. beim Umgang mit Modellen oder beim simulierten Handeln im Rollenspiel und entsprechenden Beobachtungen vor,
- abbildhafte Form, diese ergibt sich z.B. bei der Information mit Hilfe realgetreuer oder schematischer bzw. typisierender Darstellungen,
- symbolische Form; diese besteht z.B. in der Aufnahme von Informationen aus verbalen Darstellungen oder nicht-verbalen Zeichen.
Vor dem Hintergrund der Beschreibung dieser grundlegenden Formen von Erfahrung wird im Folgenden ein Bezug dieser Erfahrungsformen zum menschlichen Lernen hergestellt:
„Aus lerntheoretischer Sicht ist es in der Regel wünschenswert, dass Vorstellungen über die Wirklichkeit aus der Beobachtung oder aus dem konkreten Handeln in der Realität, erwachsen. Bei nur modellhaften, abbildhaften oder symbolischen Erfahrungsformen besteht immer die Möglichkeit, dass sich unangemessene bzw. irreführende Vorstellungen über die Wirklichkeit ausbilden“.
„Dort, wo aufgrund des bisherigen Lebens- und Bildungsweges bereits unmittelbare Erfahrungen zu einem Wirklichkeitsbereich vorliegen, kann selbstverständlich auf diese zurückgegriffen und mit modellhaften, abbildhaften oder symbolischen Darstellungen angemessen gelernt werden.“
„Inhaltliche Vorstellungen sollten – wenn dies realisierbar bzw. möglich ist – auf unmittelbare Erfahrungen bezogen werden.“
Quelle:
- Tulodziecki, G., & Herzig, B. (2004). Mediendidaktik: Medien in Lehr- und Lernprozessen. In Handbuch Medienpädagogik (Vol. 2). Stuttgart: Klett-Cotta. S. 15/16
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