Smartphones im Unterricht

„Mit 96 Prozent besitzen so gut wie alle Jugendlichen ein eigenes Handy. Bereits bei den jüngsten Befragten kann man von einer Vollversorgung mit Mobilfunkgeräten ausgehen. Ein Teil dieser Geräte sind sogenannte Smartphones, wie das iPhone oder Samsung Galaxy, die sich zunehmend unter Jugendlichen etablieren: Jeder Vierte kann ein solches Handy mit erweiterten Funktionen und Internetzugang sein Eigen nennen. Gegenüber der JIM-Studie 2010 hat der Besitz um 11 Prozentpunkte zugenommen. Unter den volljährigen Jugendlichen nutzt bereits jeder Dritte ein Smartphone“ (Ebert et al. 2011, S. 57) so einige der Ergebnisse der JIM-Studie aus dem Jahr 2011. Es wäre aus meiner Sicht verantwortungslos, wenn Schule nicht auf diese Situation reagieren würde. Die didaktischen Potenziale, die diese Medien bieten, sollten genutzt werden. Für das Agieren in unserer Gesellschaft und bei der Ausgestaltung unserer Zukunft spielen mobile Medien eine zunehmend wichtige Rolle. So sollte Schule aus meiner Sicht, die Rolle übernehmen, mit den Schülern einen fairen und gemeinschaftlichen Umgang mit diesen Medien einzuüben, auch um solchen Phänomenen wie Cybermobbing oder sonstigem missbräuchlichen Verhalten in Online-Communities vorzubeugen. Handy´s aus der Schule zu verbannen, würde negative Entwicklungen vermutlich eher verstärken.

Die Walther-Rathenau-Schule in Berlin hat sich dazu entschlossen, diese hier nur kurz angerissene Diskussion mit Schülern, Eltern und Lehrern zu führen, um Formen zu finden, wie Smartphones in den Unterricht integriert werden können. Zur Vorbereitung dieser Diskussion sind hier einige Materialien zusammengestellt, die dabei helfen können, konstruktive Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Zum einen handelt es sich um frei verfügbare Ressourcen (downloadbare PDF´s), die exemplarisch zeigen und diskutieren wie Unterricht mit Smartphones gestaltet werden kann, welche Sicherheitsrisiken bestehen und wie damit umgegangen werden kann. Im zweiten Abschnitt sind aktuelle wissenschaftliche Studien verlinkt, die unterschiedliche Aspekte der Mediennutzung beleuchten und schließlich finden sich am Ende des Beitrags weiterführende Links zu Projekten und Institutionen, die sich professionell mit all diesen Fragen befassen. Hier im ersten Abschnitt dieses Beitrags also zunächst Materialien für Lehrer und Schüler zur Planung und Durchführung von Unterrichtsvorhaben unter Nutzung von Smartphones:

Download: Freie E-Books (PDF) zum Thema

Klicksafe.de: Unterrichtsmaterialien –
Nicht ohne mein Handy (Landeszentrale
für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz)
Klicksafe.de: Lehrerhandbuch (Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz)

Das Handy als Unterrichswerkzeug – Fächerübergreifende Materialien für alle Klassenstufen (medien+bildung.com – Lernwerkstatt Rheinland-Pfalz)

Mobiles Lernen – Handy und Smartphones im Unterricht (Informationsbroschüre für Lehrer, Schweizer Medieninstitut für Bildung und Kultur)

Handy im Schulfeld (Informationsbroschüre für Lehrer, Pädagogische Hochschule Zürich)

Unterrichtsmaterialien: Das Handy in der Schule – Mit Chancen und Risiken kompetent umgehen (Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation)

Der Blick auf wissenschaftliche Studien in diesem Kontext sollte sich nicht auf die Nutzung und Verbreitung von Smartphones beschränken, da diese neuen Geräte auf vielfache Weise mit Internet-Anwendungen, Sozialen Netzwerken und den vielschichtigen Lebenszusammenhängen von Jugendlichen und ihren Familien verbunden sind. Deshalb ist die Auswahl der hier verlinkten Studien etwas weiter gefasst:

Download: Empirische Studien (PDF) zum Thema

Evaluation des iPhone-Projektes an der Primarschule Goldau – Einsatz persönlicher Smartphones – Evaluation der Elternerwartungen und -befürchtungen (Universität St. Gallen, 2009 )


Smartphones im Klassenzimmer – Ergebnisse einer explorativen Einzelfallstudie in der Projektschule Goldau (Medienimpulse – Uni Wien, 2010)
 


Mobile Internetnutzung – Entwicklungsschub für die digitale Gesellschaft? (Initiative D21, 2012)


Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI, 2012)
 


Familie, Interaktion & Medien – FIM-Studie 2011 (Landesanstalt für Kommunikation Baden Württemberg, 2012)


DAK-Studie zum Medienkonsum von Schülerinnen und Schülern (DAK, 2012)
 


Schule 2.0 – Eine repräsentative Untersuchung zum Einsatz elektronischer Medien an Schulen aus Lehrersicht (BITKOM, 2011)
 


JIM-Studie 2011 – Jugend, Information (Multi-) Media – Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-jähriger (Landesanstalt für Kommunikation Baden Württemberg, 2011)


Exemplarische Unterrichtsszenarien

  • Interferenz – Lernen mit Smartphone und Tablet
  • Akustische Schwebung – Lernen mit Smartphone und Tablet
  • Zentripetalkraft – Lernen mit Smartphone und Tablet
  • Kraft und Beschleunigung – Lernen mit Smartphone und Tablet
  • Videoanalyse mit dem iPad im Physikunterricht: Der schiefe Wurf
  • Videoanalyse mit dem iPad im Physikunterricht: Die Atwood´sche Fallmaschine
  • Akustische Messungen mit dem iPad: Die Fedekonstante
  • Eigenen Unterricht gestalten: Projektmethode 2.0
  • Abschließend nun weiterführende Links zu Einrichtungen und Projekten, die sich professionell mit dem Einsatz mobiler Medien in der Schule befassen. Diese Sammlung soll ständig ergänzt werden. Für Ergänzungsvorschläge bin ich wie immer dankbar:

    Weiterführende Links

    Schulentwicklungstag Eckener Schule
    Smartphones und Tablets im Unterricht

    Unterrichtsmaterialien
    Internet, Handy & Co (Niedersächsische Landesmedienanstalt)

    medienundbildung.com
    Entwicklung zukunftsweisender medienpädagogischer Modelle mit Transferwirkung (Landesmedienanstalt in Rheinland-Pfalz)

    Ideen für den Unterricht
    Thema: Handy (Landesmedienzentrum Baden-Württemberg)

    klicksafe.de
    Sensibilisierungskampagne zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und neuen Medien im Auftrag der Europäischen Kommission

    handysektor.de
    Sicherheit in mobilen Netzen – ein werbefreies Angebot für Jugendliche

    educa.ch
    Schweizer Medieninstitut für Bildung und Kultur

    medienbildung.ch
    Medienkompetenz im Lehrberuf, Pädagogische Hochschule Zürich

    handywissen.at
    Die österreichweite Initiative Handywissen.at gibt Eltern, Lehrenden, Kindern und Jugendlichen Infos und Tipps und hilft ihnen, das Handy sicher und verantwortungsvoll zu nutzen.

    Medienpädagogik Praxis Blog
    Materialien, Methoden, Projektbeispiele, Tipps, Tricks und aktuelle Informationen für die medienpädagogische Praxis in Jugendarbeit und Schule

    Mobiles Lernen an der Kaiserin Augusta Oberschule Köln
    Das iPad im Unterricht

    Projektschule Goldau
    Das iPhone-Projekt

    Schulen, die iPads einsetzen
    Zusammenstellung von Prof. Frank Thissen, Hochschule der Medien Stuttgart

    Tablets im Unterricht – Einsatz am Gymnasium
    Kerstin Mayrberger, Luise Ludwig

    Bring Your Own Device (BYOD)
    Modell-Projekt zwischen zwei deutschen und zwei niederländischen Schulen

    Facebook-Gruppe: BYOD
    Erfahrungsaustausch mit Bring Your Own Device-Ansätzen in der Schule (Facebook-Registrierung erforderlich)

    Facebook-Freundschaften zwischen Schülern und Lehrern
    Frl. Rot, bloggende Lehrerin

    mediendidaktik.org: Aktueller Foliensatz zum Thema, November 2013
    Einsatz von mobilen Endgeräten in der Schule

    Quellenangaben

    • Ebert, L., Feierabend, S., Karg, U., & Rathgeb, T. (2011). JIM 2011 – Jugend, Information, (Multi-) Media – Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest.

     

    Foliensatz:

    Foliensatz des Vortrags in der Rathenau-Schule


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    19 Antworten zu „Smartphones im Unterricht“

    1. […] weiterlesen auf Mediendidaktik mit umfangreichen weiterführenden […]

    2. […] Mediendidaktik» Blogarchiv » Smartphones im Unterricht […]

    3. Click in der http://www.beatrueedi.ch rechts unten auf >auch mobile und dort auf >content und dort auf >Lernen unterwegs und dort … – und du befindest dich in mobile-device-optimierten websites

    4. […] verbreitet sind internetfähige Handys bei Jugendlichen. Fobikom verweist auf einen Beitrag vei Mediendidaktik, der Schulen anmahnt, auf diese Entwicklung zu reagieren (enthält interessante weiterführende […]

    5. […] Neuhaus hat in seinem Blog unter dem Titel «Smartphones im Unterricht» eine Reihe von öffentlich zugänglichen Ressourcen zum Thema gesammelt. Hier finden Schulen […]

    6. […] seinem aktuellen Beitrag “Smartphones im Unterricht” vom 9. April 2012 bietet Mediendidaktik.org einen Überblick über die derzeitige […]

    7. Wow! Tolle Fleißarbeit. Sehr gute Zusammenstellung und Quellen. Danke!

    8. […] Lieblingsapps für Kinder vor Nichtkommerzielle Datenbank mit Bildungs-Apps für Lehrer und Eltern Mediendidaktik.org bietet kostenlose E-Books zum Thema Smartphones im […]

    9. […] “Mit 96 Prozent besitzen so gut wie alle Jugendlichen ein eigenes Handy. Bereits bei den jüngsten Befragten kann man von einer Vollversorgung mit Mobilfunkgeräten ausgehen. Ein Teil dieser Geräte sind sogenannte Smartphones, wie das iPhone oder Samsung Galaxy, die sich zunehmend unter Jugendlichen etablieren: Jeder Vierte kann ein solches Handy mit erweiterten Funktionen und Internetzugang sein Eigen nennen…  […]

    10. Zuletzt diente die PISA-Diskussion zur Jahrtausendwende Salem & Co. als Vorwand, um das unter ihrem Einfluss zuvor „humanisierte“ und seiner Auslesefunktion beraubte staatliche Bildungssystem nun plötzlich als zu wenig leistungsorientiert und zu wenig auf „Zucht und Ordnung“ bedacht zu denunzieren (siehe die Streitschrift „Lob der Disziplin“ des ehemaligen Leiters der Schule Schloss Salem, Bernhard Bueb). Wie in der Fabel von Hase und Igel erschienen private (Internats-)Schulen jetzt als „alternativ“ in einem völlig entgegengesetzten Verständnis. Man versuchte, geschäftlich von den Abstiegsängsten der Mittelschicht zu profitieren , die die Zukunft ihrer Töchter und Söhne durch den Besuch vermeintlich „schlechter“ öffentlicher Schulen gefährdet sah. Statt als reformpädagogisch-idyllische Reservate des Humanen präsentierten sich Landerziehungs-heime wie Salem, Birklehof, Louisenlund und viele andere Lehranstalten freier Träger nun plötzlich als leistungsorientierte „Lernschulen“, die aufgrund kleinerer Klassen und engagierterer Lehrkräfte eine „bessere Bildung“ garantierten.

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